Freitag, 21. Dezember 2012

Lieber T.,
Es tut mir leid, dass ich nicht so bin wie du es verdienst. Es geht dir dreckig, richtig dreckig. Ich weiß, wie viel dir dein Opa bedeutet hat. Und trotzdem bin ich nicht für dich da, weil ichs einfach nicht kann. Ich weiche dir einfach ständig aus; warum auch immer. Vielleicht, weil es mir selbst einfach viel zu schlecht geht und ich erst mal mit meinem eigenem Leben zurecht kommen muss. Und wir wissen beide: Meine schlimmsten Charakterzüge sind nun mal Egoismus und Sturheit. Du hättest es verdient, dass ich Tag und Nacht bei dir bin, egal ob körperlich oder nur in Gedanken. Ich sollte dir danken, dass du mich erträgst. Du solltest jeden Tag gesagt bekommen, wie wundervoll du bist und wie wichtig du bist. Ich weiß nicht, ob ich dir all das jemals geben kann.. Vermutlich nicht.

Es geht mir scheisse. Ich weiß nicht mehr, wann ich das letzte Mal richtig geschlafen habe. Ich kann meine Augen kaum offen halten, doch trotzdem nicht schlafen. Gestern musst ich einfach feiern. Um halb 5 war ich wieder zuhause, nur um 6 Uhr wieder in Richtung Schule zu starten.
T: "..was ist los mit dir? Du bist doch nur noch müde."

Ja, T.. Müde vom Leben. Ich weiß nicht wofür ich lebe. Ich fühle nichts, ich mache nichts, ich kann nichts. Im Grunde habe ich eben Nichts.
Es ist nicht so, dass ich ständig an Selbstmord denken würde. Doch ich frage mich mehr und mehr was ich hier auf der Welt eigentlich verloren habe. 

Ich denke ich brauche Hilfe, doch kann mir kaum vorstellen, dass mir jemand helfen kann. Wie auch? Wie zeigt oder erklärt man jemandem Gefühle oder die Bedeutung von Leben?
Außerdem kann ich sowieso nicht über all das sprechen. Nicht mal mit meiner Mutter. Ich würde so gern. Eventuell hätte ich mich auch schon bald dazu durchgerungen, hätte sie nicht vor ein paar Tagen folgenden Satz rausgehaun:
"Du machst nur Probleme. Reiss' dich doch mal zusammen, wenn du eh schon merkst, dass in unserer Familie so viel nicht stimmt."
Und dabei ging es nur um meine Zukunft, weil ich mir keine Gedanken über einen Studiengang mache. Ich weiß doch noch gar nicht, ob ich 'ne Zukunft will!

Kein Plan, wie sie reagieren würde, wenn sie wüsste, dass ihre Tochter sich aufschneidet und Blut sehen muss, um sich zu vergewissern, dass sie lebt.
Ich versuche jetzt zu schlafen.
Ellie over and out.

Dienstag, 18. Dezember 2012

Ich erinnere mich an früher.
An die dritte Klasse, in der mein größtes Problem war, dass ich einen Stabilo kaputt gemacht hatte und ich das meiner Mutter nicht sagen wollte.

Und heute?
Heute klebe ich blutige Tempos in ein Buch und beschrifte sie mit Datum, um zu sehen ob dieser ekelhafte Selbsthass schlimmer oder besser wird.

Doch eines bleibt: Auch das will ich meiner Mutter nicht sagen.
Sie hat es nicht verdient, dass ich sie schon wieder, noch weiter runterziehe.


Es ist nicht deine Schuld, Mama. Du hast alles für mich getan und ich liebe dich.

Donnerstag, 6. Dezember 2012

Bitte nicht

Gerade im Radio gehört, dass genau hier in meiner Gegend schon wieder ein 19-jähriger gestorben ist. Autounfall. In Facebook ließen die ersten "du warst ein Guter, RIP"-posts von Leuten auf meiner Freundesliste nicht lange auf sich warten. Ich will nicht wissen wer's ist. Facebook aus, Handy aus. Ich wills einfach nicht wissen. Ich hab Angst vor morgen. Ich wills nicht wissen!
Wieso passieren solche Dinge? So oft?!